Energieeffizienzmaßnahmen im Stadtgebiet Schwaigern

In Zeiten steigender Energiepreise hat auch die Stadt Schwaigern ein Maßnahmenpaket für öffentliche Gebäude und Flächen beschlossen, um Energie einzusparen und Kosten einzudämmen.

  1. Erste kurzfristige Maßnahmen, wie z.B. die Abschaltung der Beleuchtung der städtischen Gebäude (Frizhalle Turm, Rathaus Turm und Kunstwerk im Innenhof, Vordach Mediathek) wurden bereits umgesetzt.
  2. Die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt Schwaigern ist an die Straßenbeleuchtung gebunden und wird mit dieser zentral ein- und ausgeschaltet. Eine Umrüstung der Schaltung steht in keinem Kosten-/Nutzen-Verhältnis. Aus diesem Grund schlägt die Verwaltung vor, die Weihnachtsbeleuchtung auf einen beleuchteten Baum je Stadtteil zu reduzieren.
  3. Weiter wurden die Zirkulationspumpen im Warmwasserkreislauf der Mehrzweckhallen, Schulen und Kindergärten abgestellt. Auch wurden in den Schulen die Untertischboiler für Waschbecken abgeschaltet (ausgenommen Kindertagesstätten und Küchen). Gemäß Kultusministerium muss den Schülern nach dem Sport der Zugang zu den Dusch- und Waschräumen gewährt werden. Es gibt keinerlei Einschränkungen bei der Nutzung von Warmwasser.
  4. Die Vorlauftemperaturen des Dusch- und Badewassers werden an drei Anlagen in öffentlichen Gebäuden auf 40°C eingestellt. Die Legionellenprophylaxe wird 1x je Woche manuell durchgeführt. Gemäß Anraten des Gemeindetages soll das Warmwasser zum Händewaschen und Duschen in allen städtischen Gebäuden gänzlich abgestellt werden. Hiervon sind Schulen, Kindertagesstätten und medizinische Einrichtungen ausgeschlossen. Die Beckentemperatur im Freibad wurde bereits zu Anfang der Saison auf 24°C reduziert.
  5. Einhergehend mit dem Lieferstopp von russischem Gas steigt auch die Diskussion um die Beschränkung der maximalen Raumtemperatur. Die Kommission hat für öffentliche Gebäude, Büros und auch gewerblich genutzte Gebäude eine 19°C-Grenze vorgesehen. Ausgenommen sind medizinische Einrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten sowie Einrichtungen, in denen die höhere Lufttemperatur zur Aufrechterhaltung der Gesundheit dient. Jedes Grad bringt eine Gas-Ersparnis von sechs Prozent. Eine Raumtemperatur von 18°C halten die meisten Experten in den Büros für durchaus erträglich. Nur kurz frequentierte Flächen, sogenannte Nicht-Aufenthaltsbereiche, wie z.B. Flure und Lagerflächen, sollen gar nicht mehr geheizt werden. Die Temperaturen werden gemäß Liste „Übersicht Energie“ in den Spalten „Vorgaben Kultusministerium und Energieverordnung“ eingestellt.
  6. Öffentliche Gebäude werden vom 24.12.2022 bis zum 08.01.2023 komplett geschlossen. Die Heizungsanlagen aller ungenutzten Gebäude werden auf „Frostschutz“ gestellt.
  7. Vielerorts wird auch angedacht, die Trainingszeiten bei Outdoorsportarten, welche eine intensive Beleuchtung benötigen, in die helle Tageszeit zu verlegen. Die Flutlichtanlagen werden um 20 Uhr abgeschaltet. Gemäß Plan sind die Trainingszeiten bis 21:00 Uhr derzeit festgelegt. Herr Wendler (1. Vorstand des FSV Schwaigern) wurde telefonisch zu Punkt 7 informiert. Er wies darauf hin, dass aufgrund der Schiedsrichterknappheit viele Spiele in die Abendstunden unter der Woche gelegt werden. Eine Ausweichmöglichkeit sieht er aufgrund der ehrenamtlichen Tätigkeit bei den berufstätigen Schiedsrichtern nicht. Die Verwaltung schlägt daher vor, für Spiele eine Ausnahme vorzusehen.
  8. Die Stadt Schwaigern hat bereits flächig auf LED-Straßenbeleuchtung umgestellt. Die Leuchten sind so programmiert, dass von 23:00 Uhr bis 05:00 Uhr die Leistung um 50% gedimmt wird. Ausgenommen sind die Traditionsleuchten im Stadtkern. Die Programmierung der Nachtabsenkung ist hier aus technischen Gründen nicht möglich. Für das Stadtgebiet Leidensberg wurde bereits eine weitere Einsparmaßnahme angefragt. Hier sollen 80 von 152 Leuchten so geschaltet werden, dass jede zweite Leuchte mit dem Halbnächtigen Impuls abgeschaltet wird (Schaltschema vor der Umrüstung auf LED). Umgemünzt auf Gesamt-Schwaigern würden ca. 730 der rund 2200 Leuchten von 23:00 Uhr bis 05:00 Uhr abgeschaltet. Der Energieverbrauch würde um ca. 12.500 kWh gesenkt werden, was bei 5,262 Ct/kWh ein Ersparnis von 657,75 Euro bedeutet. Der Preis zur Umsetzung der Maßnahme würde ca. 12.775,- Euro betragen. Die Maßnahme sollte nicht umgesetzt werden, da das Kosten-/Nutzen-Verhältnis nicht gegeben ist.